Konzept: Was (in meinem Haus) soll "intelligent" werden?

Unter einem "intelligenten Haus" wird oft verstanden, dass der Hausherr oder die Hausdame per App oder Browser Rollos rauf- und runterfahren kann. Oder dass die Wohnzimmerlampe bei Abwesenheit ein- und ausgeschaltet wird, um Einbrecher abzuschrecken. Ich sehe diese Funktionen eher als Beiwerk...

Mein automatisiertes Haus sollte meine Wünsche kennen und dementsprechend alles einstellen, ohne das ich dafür einen Finger bewege!
Das Haus sollte also im günstigsten Fall selbstständig erkennen, ob ein Bewohner zu Hause ist, dann die Heizung automatisch auf die gewünschte Temperatur einstellen und die "Kinobeleuchtung" dimmen, wenn ich vor dem Fernseher sitze. Für nahezu all diese Wünsche gibt es mittlerweile Sensoren, welche feststellen, wo und wie lange ich mich gerade an welcher Stelle im Haus befinde. Wenn das alles nicht hilft, gibt es immer noch Sprachkommandos oder Buttons auf Handy und Co, mit denen ich die gewünschten Einstellungen vornehmen kann.

Die mögliche Bandbreite der Automatisierung ist also sehr groß. So kann im einfachsten Fall nur das Licht und Rollos / Jalousien automatisiert werden. Oder zusätzlich die Heizung, Lüftung, automatische Beschattung und vieles mehr.

Einer der häufigsten Wünsche meiner Kunden ist, die Schalter in jedem Raum zu reduzieren. In modernen Häusern hat man in der Regel je Raum ganze Schalterbatterien: das Licht soll ein- und ausgeschaltet werden, die Rollo's rauf- und runter gefahren und die Raumtemperatur soll geregelt werden. Das macht mindestens 2 Schalter und einen Raumthermostaten.
Mit KNX bekommen Sie alle Funktionen in der Größe eines Schalters! Schalter mit Displays, mehreren Displayebenen, Anzeige der Raum- und / oder Außentemperatur oder Uhrzeit, oder schlicht vier Knöpfe für Licht an / aus und Rollo rauf / runter - alles ist möglich.

KNX Taster mit Temperaturfühler

Oder ich möchte beim Verlassen des Hauses auf einen Blick wissen, ob alle Fenster geschlossen sind. Mit einer rot / grünen Leuchte neben der Haustür, ist dies kein Problem.

Der größte Vorteil der KNX Technik liegt aber sicher in der Unabhängigkeit vom Hersteller. Es gibt ja mittlerweile viele weitere Systeme, welche das Haus intelligent machen. Aber wenn einer dieser Hersteller entscheidet, sein System nicht mehr fortzuführen (oder insolvent geht), kann ich mein Haussystem unter Umständen nicht mehr reparieren oder erweitern.
Wie schnell so etwas gehen kann, hat uns gerade Sonos mit seinem Soundsystem vorgemacht. Der Hersteller wird alte Geräte nicht mehr aktualisieren und hat eine mögliche Inkompatibilität mit neuen Geräten in den Raum gestellt. Nach User- Protesten ist der Hersteller zurückgerudert und hat die Kompatibilität mit neuen Geräten versprochen.
Bei Soundgeräten ist es vielleicht noch vorstellbar alle Geräte zu tauschen, aber wer möchte schon seine komplette Hauselektrik erneuern, nur weil ein Schalter defekt ist und nicht mehr ersetzt werden kann?!

KNX (früher EIB) gibt es seit 1990, und die ersten Schalter aus dieser Zeit könnten noch heute in einer aktuellen Anlage in Betrieb genommen werden. KNX ist ein weltweiter Standard für den weit mehr als nur ein Hersteller Geräte produziert. Selbst wenn Hersteller X insolvent ist, kann ich ein defektes Gerät mit einem vom Hersteller Y ersetzen.

KNX ist ein Bussystem. Bei herkömmlicher Elektrik geht das Stromkabel durch den Schalter zur Lampe (vereinfacht ausgedrückt). Bei KNX sind alle KNX Geräte (Schalter/Sensoren, Relais/Aktoren) des Hauses über ein Buskabel verbunden. Mein Druck auf einen Schalter/Sensor schickt ein Signal über das Buskabel an das Relais/Aktor und dieses schaltet die Lampe ein.
Was sich zunächst kompliziert anhört, hat viele Vorteile. So ein Schalterdruck kann nicht nur eine Lampe ausschalten, sondern gleich alle Lampen im ganzen Haus (Zentral Aus). Das Steuersignal muss nicht von einem Schalter kommen, sondern Rollos können bei Dämmerung von dem Lichtsensor auf dem Dach heruntergefahren werden. Oder wenn die Wetterstation auf dem Dach Regen oder Wind meldet, wird die Markise eingefahren.

Bauherrenberatung: Wie teuer ist (m)ein intelligentes Haus?

Plan der Unterverteilung (Sicherungskasten)

Ich gebe Ihnen Tipps und Hilfe bei Fragen nach dem was möglich und nötig ist. Nach Ihren Wünschen erstelle ich ein Lastenheft, in welchem die gewünschten Funktionen festgehalten werden. In diesem Lastenheft steht auch der Preis, der Ihre KNX Anlage kosten wird.

Baubegleitung: Entspricht die Ausführung dem Plan?

Ich begleite Sie auch während und nach der Bauphase. Während der Bauphase bin ich das ständige Bindeglied zwischen Ihnen und dem Elektriker, und achte jederzeit auf die funktionsgerechte Ausführung.
Viele Möglichkeiten, die Ihnen ihr neues Haus bietet, werden Ihnen erst bewusst, wenn Sie sich eingelebt haben. Deshalb passe ich einige Monate nach der Bauphase die Installation noch einmal individuell auf Sie an. Auch eventuell gewünschte Ergänzungen können dann besprochen und ausgeführt werden.
Vielleicht ist die Rolloautomatik im Urlaub dann doch auf einmal sinnvoll, obwohl sie bei der Planung absolut unwichtig war.


Über

Dies ist das private Blog von Sven Anacker. Er schreibt am liebsten über Haustechnik, KNX, PHP, Linux, Modellbau und gelegentlich zu allem Möglichen. Beruflich ist er Selbstständig als Marketingconsultant und KNX Systemintegrator in Wuppertal.